Die Boden- und Wasserverschmutzung durch Schwermetalle und Radionuklide (SM/R) ist in vielen Gebieten der Welt von großer Bedeutung, da sie die Gesundheit der lokalen Bevölkerung, die Verwendung natürlicher Ressourcen sowie das ökologische Gleichgewicht beeinflussen können. Weiterhin bilden moderat kontaminierte Flächen sowie unbewachsene Substrate und Halden erosive Angriffsflächen für Wind und Niederschlag und führen zu einer Verbreitung der Kontaminanten in die Umwelt.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Rückbaus kerntechnischer Anlagen werden Felduntersuchungen zu Bioremediationsstrategien auf moderat SM/R-kontaminierten Substraten der Testflächen Gessenwiese und Kanigsberg, im ehemaligen Uranbergbaugebiet Ronneburg (Ostthüringen), durchgeführt.
Hierbei liegen die Schwerpunkte der Untersuchungen, in enger Kooperation mit dem Institut für Mikrobiologie (Prof. Kothe), in der Umsetzung von Schwermetall-Landfarming zur nachhaltigen Landschaftsgestaltung und Gewinnung erneuerbarer Energien auf SM/R-belasteten Flächen a) durch die Reduzierung der Bioverfügbarkeit der SM/R durch karbonatische Bodenzusätze (Rendzina) und mikrobiologischen Additiven (VA-Mykorrhiza Rhizophagus irregularis, Actinobakterie Streptomyces mirabilis P16-B1) sowie b) der Produktion erneuerbarer Energien mittels metalltoleranter Bäume in Kurzumtriebsplantagen. Dabei soll die Verwendung schnellwachsender Pflanzen (z.B. Birke, Wiede, Erle, Kiefer) für positive Effekte hinsichtlich Biodiversität und Erosionsschutz sorgen.
Beteiligte: Prof. Thorsten Schäfer, Prof. Erika Kothe, Dr. Sarah Nettemann
Caroline Pukallus, Markus Riefenstahl, Dietrich Berger, Ariunzaya Löwe