Aufschluß Schlackenkegel mit aufgepressten tertiären Tonen

Oberflächendynamik

Aufschluß Schlackenkegel mit aufgepressten tertiären Tonen
Foto: Pirrung

Blick vom Lydiaturm über den Laacher See nach Süden zum niedrigsten Abschnitt des Kraterrandes vom Laacher See Vulkan, dahinter liegt die bekannte Wingertsberg Wand mit dem Profil der Fall- und Fließ-Ablagerungen der Mittleren und Oberen Laacher See Tephra

Foto: Sven Philipp

Die oberflächennahen Gesteinskörper sind für Bildung und Erhalt von Böden, als kulturfähiges Substrat, als Sickerwasserhorizont und generell als Lebensraum von entscheidender Bedeutung. Geoinformationssysteme stellen mit digitalen Oberflächenmodellen ein wertvolles Werkzeug zur Visualisierung des Ist-Zustandes der Landschaftsform und zur Quantifizierung von Gesteinskörpern bereit. Die Rekonstruktion von landschaftsverändernden Prozessen ist vor dem Hintergrund des Klimawandels von Bedeutung für die Hydrochemie einerseits und für linien- und flächenhafte Erosion andererseits. 

Konzeptionelles Modell zum Phosphor-Eintrag in den Laacher See. Urheberrecht des Höhenmodells und der Orthofotos: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz, www.lvermgeo.rlp.de. .

Illustration: Sascha Rudolph, Sven Philipp

Bestimmung hydrochemischer Parameter an einem Pegel.

Foto: Sven Philipp

Die Angewandte Geologie untersucht im Rahmen eines Promotionsvorhabens das ober- und unterirdische Einzugsgebiet des Laacher Sees im quartären Vulkanfeld der Osteifel. Dabei interessiert vor allem die Mächtigkeit und Lagerung frischer und alterierter gering- bis hochpermeabler vulkanischer Locker- und Festgesteine, Hanglehme und tertiärer Tone auf aufgelockertem Grundgebirge unterdevonischer Siliziklastika. Die Lage von Störungen wird über geologische Informationen und Messungen der natürlichen Radioaktivität kartiert und ihr Beitrag zu Fließpfaden über hydrogeochemische und hydraulische Daten belegt. Aus Bohrdaten wird zusammen mit geophysikalischen und hydrologischen Daten die Grundwasserdynamik analysiert. Darüber hinaus wird auf Basis geochemischer Untersuchungen und hydrochemischer Modellierungen ein hydrogeochemisches Grundwassermodell für vulkanische Poren- und Kluftgrundwasserleiter im Gebiet des Laacher Sees entwickelt. Dieses dient dem Verständnis von hydrogeochemischen Signaturen in vulkanischen Aquiferen der Osteifel unter dem Einfluss von vulkanogenem CO2, wobei ein besonderer Fokus auf dem geogenen Nährstoffeintrag des Phosphors in den Laacher See liegt.

Darüberhinaus werden geochemische Daten von Liefergesteinen zur Klassifizierung von Anomalien anorganischer Schadstoffgehalte in heutigen fluviatilen Sedimenten als geogen oder anthropogen u.a. in deutschen Vulkangebieten eingesetzt.

Beteiligte:  Dr. Michael Pirrung, Dr. Karl-Heinz Köppen (Wasser und Boden GmbH), Sven Philipp (Wasser und Boden GmbH), Sascha Rudolph (Universität Jena)

Projekt: FLUVIMAG