Der technische Fortschritt schreitet immer schneller voran und dadurch sind technische Geräte, die heute noch hochaktuell sind, in wenigen Jahren scheinbar bereits hoffnungslos veraltet. Denken wir z.B. an "Smartphones", so landen diese häufig schon nach wenigen Jahren auf "dem Müll" und mit Ihnen viele wertvolle Metalle, die in der Elektronik verbaut sind. Diese müssen dann durch Bergbau-Aktivitäten neu gewonnen werden. Dabei ist der Bergbau während seiner aktiven Zeit und auch nach der Stilllegung häufig mit großen Problemen für die Umwelt verbunden.
Diese und andere Umweltproblerne können heute nicht mehr von einzelnen Disziplinen wie der Chemie, der Geologie und der Biologie alleine gelöst werden, sondern nur durch deren Venetzung untereinander. Aus diesem Grunde wurde der Studiengang Biogeowissenschaften an der Universität Jena ins Leben gerufen.
Antworten hinsichtlich drängender Fragen, wie die Menschheit unsere Umwelt beeinflusst, beruhen auf Prozessen und Phänomenen, die sowohl auf biologischen als auch auf geowissenschaftlichen Grundlagen aufbauen.
Biotische Diversität und Komplexität sind eng mit Prozessen in ihrer physikochemischen und geologisch-mineralogischen Umgebung gekoppelt. Umgekehrt werden fundamentale geowissenschaftliche Phänomene wie Verwitterung und Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit von biologischen Prozessen mitgesteuert.
Komplexe Probleme wie Klimawandel, saurer Regen, Eutrophierung, Bioremediation und Biodiversitätsverlust können nur in ihrem interdisziplinären Kontext verstanden werden, da sie durch multiple Wechselwirkungen zwischen biologischen, physikochemischen und geologisch-mineralogischen Prozessen bedingt sind.
Unser Verständnis der grundlegenden Umweltprozesse kann daher nur durch die Integration von Biologie und Geowissenschaften gesteigert werden, wie sie im Studiengang Biogeowissenschaften beispielhaft und einzigartig vollzogen ist.