Fundort: Schnett, Thüringer Schiefergebirge
Alter: 600 - 490 Millionen Jahre
Der Quarzphyllit ist ein metamorphes Gestein, das zur Gruppe der Phyllite gehört. Phyllit ist ein feinkristallines, dünnschiefriges Gestein mit einer charakteristischen blättrigen Struktur. Der Name "Phyllit" stammt vom griechischen Wort "phýllon", was "Blatt" bedeutet, und bezieht sich auf die blattartige Textur des Gesteins.
Der Quarzphyllit besteht hauptsächlich aus Quarz, Glimmer und insbesondere Serizit, wobei der Serizit-Anteil in der Regel mehr als 50 % beträgt. Neben Quarz und Glimmer können auch Feldspat, Chlorit, Augit, Turmalin und Eisenoxide als Mineralphasen im Gestein vorkommen.
Dieses Gestein entsteht durch die Regionalmetamorphose von Tonschiefer in der Grünschiefer-Fazies. Im Vergleich zum Tonschiefer, der noch zu den Sedimentgesteinen zählt und nur geringfügig metamorph überprägt ist, zeichnet sich der Phyllit durch das Fehlen von ursprünglichen Tonmineralen aus. Der hohe Serizit-(Muskovit)-Anteil verleiht den Schieferflächen einen seidenartigen Glanz. Die Farbe des Quarzphyllits variiert von Dunkelgrau bis Grauschwarz, mit möglichen Schattierungen von Grünlichgrau und Violettgrau.
Der Quarzphyllit zeigt in der Regel eine Hauptschieferung, die als S1-Foliation bezeichnet wird und auf das erste Deformationsereignis zurückzuführen ist. Neben der S1-Foliation können im Phyllit auch weitere Schieferungen auftreten, die auf spätere tektonische Ereignisse hinweisen. Diese Schieferungen sind oft verfaltet, und die ursprüngliche Schichtung des Tonsteins kann nur gelegentlich anhand von auffälligen Material- und Farbwechseln bestimmt werden.
Bei höheren Drücken und Temperaturen kann der Quarzphyllit in Glimmerschiefer umgewandelt werden, wenn sich die gesteinsbildenden Minerale des Phyllits durch Kristallwachstum vergrößern und mit bloßem Auge erkennbar werden. Quarzphyllite kommen weltweit vor, insbesondere in Gebieten, in denen tonige Ausgangsgesteine unter grünschiefer-faziellen Bedingungen metamorph überprägt wurden. Beispiele für Vorkommen von Phylliten, einschließlich Quarzphylliten, sind das zentrale und östliche Erzgebirge, das angrenzende Vogtland und Fichtelgebirge, die Nördliche Phyllitzone im Rheinischen Schiefergebirge und Harz sowie die Grauwackenzone in den Nordalpen .
Der Quarzphyllit wird auch wirtschaftlich genutzt. In Südfinnland wird Quarzphyllit seit dem 16. Jahrhundert als Schleifstein verwendet.
Quellen: Wikipedia