Rhyolith

Rhyolith

Allzunah, Thüringer Wald
Rhyolith
Foto: IGW

Fundort: Allzunah, Thüringer Wald

Alter: ca. 290 Millionen Jahre

Allzunah, Thüringer Wald
Allzunah, Thüringer Wald
Foto: Google Maps

Rhyolith ist ein felsisches vulkanisches Gestein, das in seiner chemischen und mineralogischen Zusammensetzung dem Granit ähnelt. Es zeichnet sich durch einen hohen Siliziumdioxidanteil (SiO2) von 65-75 Gewichtsprozent aus und ist somit das siliziumdioxidreichste Gestein unter den felsischen Vulkaniten.

Der Name "Rhyolith" leitet sich von den griechischen Wörtern "rheĩn" für "fließen" und "líthos" für "Stein" ab.
Baron Ferdinand von Richthofen führte diese Bezeichnung im Jahr 1860 ein.

Rhyolith ist in der Regel in Grau-, Hellgrün- oder Hellrot-Tönen anzutreffen. Es besteht hauptsächlich aus Quarz und Feldspat. Der Quarzanteil variiert zwischen 20% und 60%, wobei Quarzanteile über 50% wahrscheinlich nicht durch Kristallisation der rhyolithischen Schmelze, sondern durch spätere Anreicherung im Gestein entstehen. Der Feldspatanteil macht 40% bis 80% aus, wobei etwa 10% bis 65% auf Plagioklas und 35% bis 90% auf Alkalifeldspat (Sanidin und/oder Orthoklas) entfallen.

Rhyolith weist auch geringe Mengen an mafischen Mineralen auf, in der Regel nicht mehr als 2%, maximal 15%.
Abhängig von der Mineralzusammensetzung kann Rhyolith verschiedene Variationen haben. Wenn der Feldspatanteil im Rhyolith über 90% Alkalifeldspat beträgt, wird er als Alkali-Rhyolith bezeichnet. Ein Rhyolith mit mehr als 65% Plagioklas wird als Rhyodazit bezeichnet.

Das Gestein hat ein porphyrisches Gefüge, das sich durch eine feinkörnige Matrix auszeichnet, in der größere Kristalle verschiedener Minerale eingebettet sind. Dieses Gefüge ist charakteristisch für Rhyolith und erinnert optisch an Beton.

Rhyolith ist ein extrusives magmatisches Gestein, das an der Erdoberfläche in vulkanischen Aktivitätsgebieten gebildet wird. Aufgrund seines hohen Siliziumdioxidgehalts sind Rhyolithe sehr zähflüssig. Sie treten in Form von Lavaströmen, aufgequollenen Vulkanbildungen wie Staukuppen und Domen sowie selten in säuliger Absonderung auf.

Aufgrund seiner Verwitterungsbeständigkeit wird Rhyolith in verschiedenen Anwendungen verwendet. Es wird als Straßenschotter, Splitt, Pflasterstein und gelegentlich als Dekorstein eingesetzt.

Fundort des Gesteins Rhyolith in der Nähe der Ortschaft Allzunah
Fundort des Gesteins Rhyolith in der Nähe der Ortschaft Allzunah
Foto: Thomas Voigt