Fundort: Tegau, Thüringisches Schiefergebirge
Alter: ca. 370 Millionen Jahre
Knotenkalk ist ein Kalkstein, der aufgrund seiner knotenartigen Konkretionen und farbigen Erscheinung auffällt. Er entsteht durch Diagenese, also Verpressung und Zementation, von in Meeren abgelagerten Kalkschlämmen. Diese Kalkschlämme verformen sich zu knotenartigen Strukturen, wobei der Ton im Kalkschlamm teilweise in den Randzonen der Knoten abgelagert und verpresst wird.
Dieser Prozess findet in Meerestiefen ab etwa 300 Metern statt und führt zur Bildung von Knollenkalk. Die Tonminerallagen umschließen oft die Karbonatansammlungen im Gestein vollständig und verstärken den optischen Eindruck dieser Gesteine. Bei roten Knollenkalksteinen entsteht die Farbe durch Hämatit. Viele Knollenkalke haben sich während des Devons gebildet.
Es gibt verschiedene Theorien zur Entstehung von Knollenkalk. Eine gängige Erklärung ist die Diagenese von Kalkschlämmen, während andere Forscher metamorphe Prozesse als Ursache anführen. Durch tektonische Beanspruchung können sich planare Texturen von Tonhäutchen um die verbleibenden Kalkansammlungen bilden.
Knollenkalk wird aufgrund seines strukturell wechselhaften und farbenfrohen Erscheinungsbildes oft zu dekorativen Zwecken verwendet. Je nach Witterungsbeständigkeit können Knollenkalke im Außen- oder Innenbereich eingesetzt werden. In Europa sind Knollenkalke in verschiedenen Regionen für architektonische, bildhauerische und handwerkliche Zwecke abgebaut worden. Beispielsweise wurden Sorten aus Italien in Bayern vornehmlich als Säulen und Balustraden verbaut. In Italien, insbesondere am Gardasee, werden auch Straßenbordsteine und Bodenbeläge daraus hergestellt. In Österreich sind die Adneter Knollenkalke aus dem Land Salzburg für die gotische Grabmalplastik von großer Bedeutung.
Es ist zu beachten, dass Knotenkalk eine spezifische Art von Kalkstein ist. Kalkstein im Allgemeinen wird als Sedimentgestein bezeichnet, das hauptsächlich aus Calciumcarbonat (Calcit und Aragonit) besteht. Kalksteine können biogener, chemisch ausgefällter oder klastischer Herkunft sein. Sie haben eine große wirtschaftliche Bedeutung als Rohstoff für die Bauindustrie und als Naturwerkstein. Kalkstein kann auch als Speichergestein für Erdöl und Erdgas dienen. Der Begriff "Kalkstein" wird in verschiedenen Kontexten verwendet, einschließlich der Baustoffindustrie und der Naturwerksteinindustrie. Es gibt jedoch Unterschiede in der Verwendung des Begriffs in der Umgangssprache, der Technik und der wissenschaftlichen Fachsprache.