Grauwacke

Grauwacke

Hartsteinwerk Döbritz, Thüringisches Schiefergebirge
Grauwacke
Foto: IGW

Fundort: Hartsteinwerk Döbritz, Thüringisches Schiefergebirge

Alter: ca. 350 Millionen Jahre

Hartsteinwerk Döbritz
Hartsteinwerk Döbritz
Foto: Google Maps

Grauwacke ist ein graues bis grüngraues Gestein, das hauptsächlich aus Sandstein mit einem hohen Anteil an Feldspat und Matrix besteht. Der Begriff "Grauwacke" stammt aus der Bergmannssprache der Harzregion und wird meist für Gesteine verwendet, die dem Paläozoikum oder einer älteren geologischen Periode angehören.

Grauwacke entstand vorwiegend als marines, klastisches Sedimentgestein in Sedimentbecken, die den Vorläufern von Faltengebirgen vorgelagert waren. Das Ausgangsmaterial wurde von Flüssen ins Meer transportiert und auf dem Kontinentalschelf abgelagert. Durch geologische Prozesse wie Instabilität der Ablagerungen und Faltung des Gesteins bildeten sich mächtige Grauwackenbänke.

Die Zusammensetzung von Grauwacke variiert, aber sie enthält in der Regel einen hohen Anteil an Quarz und Feldspat. Weitere Bestandteile sind Tonminerale wie Chlorit und Glimmer sowie gelegentlich Karbonate. Die Körner in Grauwacke sind meist schlecht gerundet, und die Matrix besteht aus einer feinkörnigen Grundmasse, in der die Gesteinsbruchstücke und Mineralkörner eingebettet sind.

Grauwacke kann unterschiedliche Farben aufweisen, von hell- bis dunkelgrau, braungrau oder grüngrau, abhängig von der chemischen Zusammensetzung der Gemengteile und des Mineralbestands. Die genaue Unterscheidung zwischen Grauwacke und anderen Gesteinsarten wie Arkose kann schwierig sein. Ein Hauptunterscheidungsmerkmal sind die Tonminerale in der Matrix. Grauwacke enthält hauptsächlich Chlorit und Glimmer, während Arkosen vorwiegend Kaolinit enthalten.

Grauwacke kommt in verschiedenen Regionen vor, insbesondere in Mitteleuropa. In Deutschland findet man Grauwacke in den alten Rumpfgebirgen wie dem Harz, dem Rheinischen Schiefergebirge und dem Thüringischen Schiefergebirge. In den Alpen tritt Grauwacke als schmaler Streifen nördlich der Zentralalpen in der sogenannten Grauwackenzone zutage. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Sandsteine in diesen Gebieten als Grauwacke klassifiziert werden.

Aufgrund ihrer Eigenschaften und Härte ist Grauwacke vielseitig verwendbar. Sie wird oft als Pflasterstein, Schottermaterial und Oberbaustoff für Eisenbahntrassen eingesetzt. Zudem wird Grauwacke auch als Mauerstein genutzt.

Fundort des Gesteins Grauwacke im Steinbruch Döbritz
Fundort des Gesteins Grauwacke im Steinbruch Döbritz
Foto: Thomas Voigt