Konglomerat

Konglomerat

Kyffhäuser, Thüringen
Konglomerat
Foto: IGW

Fundort: Kyffhäuser, Thüringen

Alter: ca. 300 Millionen Jahre

Kyffhäuser

Foto: Google Maps

Ein Konglomerat ist ein grobkörniges, klastisches Sedimentgestein in der Geologie. Es besteht zu mindestens 50% aus gerundeten Komponenten wie Kies oder Geröll, die durch eine feinkörnige Matrix verkittet sind. Wenn die Bestandteile eckig sind, spricht man hingegen von einer Brekzie [1Externer Link].

Konglomerate werden auch als Nagelfluh bezeichnet und hatten historisch die Bezeichnungen Pudding- oder Wurststein. Der Name Wurststein leitet sich von der Ähnlichkeit der Textur eines Konglomerats mit der Textur einer angeschnittenen Blutwurst ab, bei der grobere Fleisch- und Speckstücke in einer dichten, optisch homogenen Grundmasse eingebettet sind. Die Bezeichnung Puddingstein stammt aus dem Englischen und bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit dem britischen Pudding, insbesondere dem Blutpudding [1Externer Link].

Konglomerate entstehen entweder durch Ablagerungen von Flüssen mit hoher Transportleistung oder durch die Bildung an Erosionsküsten, wo sie als Strandkonglomerate auftreten. Nach der diagenetischen Verfestigung dieser Gerölle entstehen Konglomerate. Die Einzelkörner in einem Konglomerat können aus verschiedenen Gesteinsarten bestehen, die im Herkunftsgebiet vorhanden sind. Häufig sind widerstandsfähige Gesteine wie Quarzite vertreten. Die Korngröße der Konglomerate überschreitet 2 mm, und die Einzelkörner sind in einem feineren, ausgehärteten Bindemittel wie Quarz oder Calcit eingebettet. Im Alpenvorland ist Kalziumkarbonat das häufige Bindemittel in Konglomeraten und Brekzien, aber auch Dolomit oder kieselige Bindemittel können vorkommen [1Externer Link].

Konglomerate sind weltweit verbreitet und treten in ähnlichen Situationen wie Sandsteine auf. Aufgrund der hohen Transportenergie, die für die Ablagerung von Geröllen erforderlich ist, sind sie jedoch seltener anzutreffen als Sandsteine. Konglomerate kommen in relativ ruhigen Ablagerungsgebieten wie Meeresbereichen, die weit entfernt von der Küste liegen, oder in den Tiefländern der Kontinente nicht vor. Das Vorkommen von Konglomeraten in marinen Ablagerungen kann ein Indiz für die Nähe zur Küste sein, während es auf dem Festland auf Phasen der Gebirgsbildung hindeutet. Interessanterweise wurden Konglomerate auch auf dem Mars durch Aufnahmen des Rovers Curiosity nachgewiesen, was darauf hinweist, dass ein fluviatiler Transport der enthaltenen Gerölle auf dem Mars stattgefunden haben könnte [1Externer Link].

Insgesamt sind Konglomerate ein faszinierendes Gestein, das durch die Zusammenballung von gerundeten Komponenten und einer feinkörnigen Matrix entsteht. Ihre Entstehung, Zusammensetzung und Verbreitung bieten interessante Einblicke in die geologischen Prozesse, die die Erdoberfläche formen.

Fundort des Gesteins Konglomerat in der Nähe des Kyffhäuser

Foto: Thomas Voigt