Riffdolomit

Riffdolomit

Steinbruch Pinsenberg, Orla-Senke
Riffdolomit
Foto: IGW

Fundort: Steinbruch Pinsenberg, Orla-Senke

Alter: ca. 285 Millionen Jahre

Steinbruch Pinsenberg
Steinbruch Pinsenberg
Foto: Google Maps

Riffdolomit ist ein Karbonatgestein, das hauptsächlich aus dem Mineral Dolomit besteht. Dolomit hat die chemische Formel CaMg(CO3)2 und tritt im Gestein Riffdolomit zu mindestens 90 Prozent auf. Bei einem geringeren Dolomitgehalt handelt es sich um einen dolomitschen Kalkstein. Riffdolomit ist selten weiß, sondern kommt häufig in elfenbeinfarbenen, hellgrauen, graugelben oder grüngrauen Farbtönen vor.

Im Vergleich zum chemisch verwandten Kalkstein ist Riffdolomit etwas härter und viel spröder. Auf frischen Bruchflächen sind Dolomitsteine oft grau, verwittern jedoch meist gelblich oder bräunlich. Ein charakteristisches Merkmal von Dolomitgestein ist die splittrige Felsoberfläche im Gegensatz zum glattgewaschenen Erscheinungsbild von Kalkstein. Darüber hinaus reagiert Dolomit nur langsam mit kalter verdünnter Salzsäure im Vergleich zu Kalkstein, was es ermöglicht, sie voneinander zu unterscheiden. Während bei der Reaktion von Salzsäure mit Kalkstein kräftige Kohlendioxid-Bläschen entstehen, entwickeln sich bei Dolomit kaum Bläschen.

Die Entstehung von Dolomitgestein kann entweder durch die primäre Ausfällung von Dolomit oder durch die sekundäre Dolomitisierung von Kalkschlamm erfolgen. Dolomitgesteine können sich durch Diagenese, den Prozess der Verdichtung von Sedimenten, zu festem Sedimentgestein entwickeln. Dieser Prozess umfasst die Ablagerung von Sedimenten, die allmählich zu immer dickeren Schichten werden und schließlich unter dem Druck des eigenen Gewichts zu Sedimentgestein verdichtet werden.

Mechanische Eigenschaften von Riffdolomit können variieren, aber sie werden typischerweise innerhalb eines bestimmten Bereichs beobachtet. Die Biegezugfestigkeit liegt zwischen 9 und 15 N/mm², die Druckfestigkeit zwischen 125 und 250 N/mm² und der Elastizitätsmodul zwischen 16.000 und 80.000 N/mm². Die Rohdichte von Riffdolomit variiert zwischen 2400 und 2900 kg/m³.

Riffdolomitgestein wird oft für seine zuckerkörnige Struktur gelobt, die auf den Aufbau aus feinen Kriställchen zurückzuführen ist. Diese Kriställchen sind feinkörniger als Zucker, aber grobkörniger als Kalksteinkristalle. Im Sonnenlicht können die Spaltflächen von Riffdolomit sichtbar glitzern. Die feine Kristallinität des Gesteins entsteht durch Umkristallisation während oder kurz nach der Sedimentation. Die stratigraphische Zuordnung von dolomitischen Gesteinsformationen kann jedoch durch die Umkristallisation erschwert werden, da Gefügemerkmale und Fossilien des Ausgangsgesteins verwischt werden.

Fundort des Gesteins Riffdolomit in der Orlasenke
Fundort des Gesteins Riffdolomit in der Orlasenke
Foto: Thomas Voigt