Fundort: Steinbruch Steudnitz
Alter: ca. 242 Millionen Jahre
Brachiopoden-Schillkalk ist ein Gestein, das im Zusammenhang mit den Brachiopoden steht, auch bekannt als Armfüßer oder Armfüßler. Brachiopoden sind eine Gruppe von marinen Wirbellosen mit zweiklappigen Gehäusen, die sich von Kleinstlebewesen ernähren. Sie ähneln äußerlich den Muscheln, unterscheiden sich jedoch in der Anordnung ihrer Schalen. Während Muscheln eine linke und rechte Klappe haben, besitzen Brachiopoden eine obere und eine untere Klappe. Der Brachiopoden-Schillkalk enthält die fossilen Überreste dieser Organismen und ist daher von paläontologischem Interesse.
Die zweiklappige Schale der Brachiopoden ist das auffälligste Merkmal dieser Tiere. Die Schale wird in eine Dorsal- und eine Ventralschale unterteilt, wobei die ventrale Schale, auch Stielklappe genannt, in der Regel größer ist als die dorsale Schale, auch Armklappe genannt. Im Gegensatz zu Muscheln, bei denen die Symmetrieebene entlang des Schalenrandes verläuft, verläuft sie bei Brachiopoden senkrecht durch die Einzelklappe und teilt sie in zwei symmetrische Hälften. Die Form der Schalen kann bei verschiedenen Arten variieren, von bikonvexen Schalen bis hin zu konkav-konvexen Formen. Bei einigen Arten ändert sich die Form im Laufe der Entwicklung von einer konvex-konkaven Form zu einer bikonvexen.
Der Brachiopoden-Schillkalk besteht aus verkalkten Schalen, die mit einer organischen Schicht, dem Periostracum, bedeckt sind. Unterhalb des Periostracums befinden sich Schichten aus Calciumcarbonat (Calcit) und Proteinhäutchen. Bei einigen Arten kann darunter noch eine Schicht aus prismenförmigen Calcitkristallen liegen. Die Schalen können auch feine Kanälchen aufweisen, die durch Ausstülpungen des Mantels mit Sekreten gebildet werden.
Der Brachiopoden-Schillkalk ist von geologischem und paläontologischem Interesse, da er Informationen über vergangene Meeresökosysteme und die Evolution der Brachiopoden liefert. Fossilien von Brachiopoden sind weit verbreitet und dienen als wichtige Leitfossilien für die Altersbestimmung von Gesteinsschichten. Die größten fossilen Brachiopoden-Schalen können etwa 30 Zentimeter breit sein. Durch die Untersuchung von Brachiopoden-Fossilien im Schillkalk können Wissenschaftler Rückschlüsse auf die damalige Umwelt, das Klima und die Ökologie ziehen.