Mikritischer Kalk

Mikritischer Kalk

Wittgendorf, Thüringisches Schiefergebirge
Mikritischer Kalk
Foto: IGW

Fundort: Wittgendorf, Thüringisches Schiefergebirge

Alter: ca. 420 Millionen Jahre

Wittgendorf
Wittgendorf
Foto: Google Maps

Mikritischer Kalk ist eine Gesteinsart, die in der Geologie als Kalkstein eingestuft wird. Kalkstein ist ein sedimentäres Gestein, das hauptsächlich aus dem chemischen Verbindung Calciumcarbonat (CaCO3) in Form der Minerale Calcit und Aragonit besteht[1Externer Link]. Mikrit bezieht sich auf den Teil des Kalksteins, der aus den kleineren Korngrößen besteht und oft die Matrix eines Kalksteins bildet[3Externer Link].

Mikritischer Kalk wird als solider, verfestigter kalkhaltiger Schlamm bezeichnet, der aus Carbonatkörnern mit einer Korngröße von weniger als 63 µm besteht. Die Kristallflächen der Mikritkörner sind entweder undeutlich oder mit bloßem Auge nicht sichtbar. Dadurch glänzt oder funkelt der Mikrit in Handstücken nicht. Nach der Klassifikation von Folk (1962) werden Kalksteine als mikritisch bezeichnet, wenn der Hauptteil des Gesteins hauptsächlich aus Mikritmatrix besteht (anstelle des oft gröberen Sparit-Zements). Die Gesteinsbezeichnung eines mikritischen Kalksteins hängt von der Art der von der Mikritmatrix umgebenen gröberen Carbonatkomponenten ab: Wenn sie überwiegend aus intraskelettalen Fragmenten bestehen, werden sie als Intramicrite bezeichnet. Oomicrite, pelmicrite und onkomicrite enthalten zusätzlich zu Mikrit auch Ooide, Peloiden bzw. Onkoide. Biomikrite werden von biogenen Bestandteilen wie Schalensplittern dominiert[3Externer Link].

Kalksteine, einschließlich mikritischer Kalksteine, haben eine breite wirtschaftliche Bedeutung als Baustoffe in der Bauindustrie und als Naturstein. Sie dienen auch als Speichergesteine für Erdöl und Erdgas. Kalksteine können biogenen, chemisch ausgefällten oder klastischen Ursprungs sein. Die Zusammensetzung von Kalkstein besteht in erster Linie aus Calcit und Aragonit, mit unterschiedlichen Anteilen von anderen Mineralien wie Tonmineralien, Dolomit, Quarz oder Gips[1Externer Link][4Externer Link]. Mikritische Kalksteine haben eine feine, mikrokristalline Struktur und können je nach Art der eingeschlossenen Komponenten unterschiedlich benannt werden, z.B. Intramicrit, Oomicrit, Pelmicrit oder Biomikrit[3Externer Link].

Die Farbe von Kalkstein variiert in der Regel von weiß bis ocker, abhängig vom Vorhandensein von Mangan, Eisenoxiden und anderen farbigen Mineralien. Kalkstein hat eine relativ geringe Härte von 3 auf der Mohs-Skala und eine Dichte von 2,6 bis 2,9 kg/dm3 für dichten (nicht porösen) Kalkstein[1Externer Link].

Fundort des Gesteins "Mikritischer Kalk" in der Nähe der Ortschaft Wittgendorf
Fundort des Gesteins "Mikritischer Kalk" in der Nähe der Ortschaft Wittgendorf
Foto: Thomas Voigt