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Im Rahmen eines DAAD-Austauschprogramms wurden von der Paläontologie unseres Instituts und einem Team der Universität Hongkong in den letzten zwei Jahren erste Versuche unternommen mittels KI eine Süßwasser-Ostrakodenfauna zu identifizieren, zu zählen und auszumessen. Dafür wurde die relativ vielfältige Ostrakodenfauna aus dem Großen Stechlinsee untersucht. Die KI wurde vom Hongkonger Team zunächst mit über 600 Fotos der Ostrakoden trainiert und konnte die meisten Gattungen und sogar Arten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wiedererkennen. Auch die Größenmessungen sahen in ersten Tests vielversprechend aus. Diese sind interessant, weil sie beispielsweise etwas über den Sedimenttransport und die Wasserenergie des Ablagerungsmillieus aussagen können. Die neuen KI-Methoden würden die Zähl- und Messarbeiten beschleunigen, so dass mehr Material analysiert werden könnte und mehr Zeit für Auswertungen und Veröffentlichungen neuer Studien bliebe. Außerdem könnten sie als Starthilfe für neue, angehende OstrakodologInnen und Studierende dienen.
Die neue April-Ausgabe des Magazins LICHTGEDANKEN „Von Maschinen und Menschen“ zeigt mit einem Wissenschaftsfoto die Ostrakoden-Fauna im Großen Stechlinsee mit einem kurzen Text über die Anwendung der neuen KI-Methoden im Projekt: