Testfelder im ehemaligen Uran-Bergbaugebiet Ronneburg

Gessenwiese und Kanigsberg

aktuelle Projekte: MykoBEst

abgeschlossene Projekte: USER, USER II

Gessenwiese

Das Testfeld Gessenwiese wurde 2004 für die Entwicklung von Bioremediationsverfahren und für ein verbessertes Prozessverständnis über die Verteilung von potentiell toxischen Spurenelementen im System Boden – Wasser – Pflanze etabliert.

2015 wurden im Rahmen der Projekte USER und USER II  9 Subplots angelegt, auf denen das Konzept der Phytostabilisierung in Kombination mit der Produktion von nutzbarer Biomasse getestet wird. Dafür wurde der Boden mechanisch homogenisiert und mit kalkhaltigem Bodensubstrat (Rendzina) und/oder mikrobiellen Zusätzen wie Mykorrhiza und Streptomyceten in verschiedenen Kombinationen behandelt (Abb. 1). Zur Biomassegewinnung und Stabilisierung von Kontaminanten in der Wurzelzone wurde 2016 eine Kurzumtriebsplantage mit Birken, Erlen und Weiden angelegt (Abb. 2). In den Jahren 2019 und 2021 wurde die gesamte oberirdische Biomasse manuell geerntet, gewogen, und bezüglich ihres Metall-/Radionuklidgehalts untersucht. Eine weitere Ernte ist für Anfang 2025 geplant. Zur automatisierten Bestimmung der Wuchshöhen mittels LIDAR werden regelmäßig Drohnenbefliegungen durchgeführt (Abb. 3 und 4). Für das reguläre Monitoring von kolloidalen Phasen und Elementkonzentrationen in der Wasserphase stehen auf der Gessenwiese Grundwassermessstellen, Lysimeter sowie eine Saugsondenanlage zur Gewinnung von Porenwasser zur Verfügung.

 

 

  • Abb. 1: Aufbau des Testfelds Gessenwiese (verändert nach Nettemann, 2024).
    Abb. 1: Aufbau des Testfelds Gessenwiese (verändert nach Nettemann, 2024).
    Grafik: Sarah Nettemann
  • Abb. 2: Die 9 Subplots nach der Anpflanzung der Bäume im Frühjahr 2016.
    Abb. 2: Die 9 Subplots nach der Anpflanzung der Bäume im Frühjahr 2016.
    Foto: Daniel Mirgorodsky
  • Abb. 3 Drohnenaufnahme des Testfelds inklusive der 9 Subplots im August 2024. Das Foto wurde im Rahmen des jährlich stattfindenden Praktikums im Bachelorstudiengang Biogeowissenschaften aufgenommen. Die Ausdehnung der 9 Subplots ist in weiß umrandet.
    Abb. 3 Drohnenaufnahme des Testfelds inklusive der 9 Subplots im August 2024. Das Foto wurde im Rahmen des jährlich stattfindenden Praktikums im Bachelorstudiengang Biogeowissenschaften aufgenommen. Die Ausdehnung der 9 Subplots ist in weiß umrandet.
    Foto: Geospector
  • Abb. 4: 3D-Ansicht generiert aus Laser-Punktdaten der Drohnenbefliegung im August 2024. Die Baumhöhen wurden in der Software CloudCompare eingefärbt.
    Abb. 4: 3D-Ansicht generiert aus Laser-Punktdaten der Drohnenbefliegung im August 2024. Die Baumhöhen wurden in der Software CloudCompare eingefärbt.
    Grafik: Sarah Nettemann

Kanigsberg

Auf der ehemaligen Absetzerhalde Kanigsberg wurden im Rahmen der USER/USER II-Projekte weitere drei Testfelder angelegt (Abb. 5). Auf dem Testfeld „Bareground“ wird ein Bioremediationskonzept analog zur Gessenwiese getestet, mit Rendzina-Zusätzen und Inokulation mit Mykorrhiza und Streptomyceten. Auch hier wurden Birken, Erlen und Weide gepflanzt.

Auf den Testfeldern „Hang“ und „Plateau“ werden neben Birken, Erlen und Weiden auch Kiefern und Ebererschen mit verschiedenen Unterbepflanzungen angepflanzt (Abb. 6). Bei der Bodenbehandlung wird rein auf die Zugabe von Mykorrhiza und/oder Streptomyceten gesetzt. Das Testfeld „Hang“ dient weiterhin als Versuchsfläche zur Beobachtung der erosionsmindernden Wirkung der Bepflanzung auf Haldenstandorten. Die gesamte oberirdische Biomasse wurde am Kanigsberg im Jahr 2021 manuell geerntet, gewogen, und bezüglich ihres Metall-/Radionuklidgehalts untersucht. Eine weitere Ernte ist ebenfalls für Anfang 2025 geplant.

  • Abb. 5: Aufsicht auf die Testfelder Bareground, Hang und Plateau am Kanigsberg von der Drohnenbefliegung im August 2024.
    Abb. 5: Aufsicht auf die Testfelder Bareground, Hang und Plateau am Kanigsberg von der Drohnenbefliegung im August 2024.
    Foto: Geospector
  • Abb. 6: 3D-Ansicht des Testfelds „Hang“ generiert aus Laser-Punktdaten der Drohnenbefliegung im August 2024. Die Baumhöhen wurden in der Software CloudCompare eingefärbt. Nur die Kiefern und Birken zeigten ein deutliches Wachstum in der 2. Wachstumsphase.
    Abb. 6: 3D-Ansicht des Testfelds „Hang“ generiert aus Laser-Punktdaten der Drohnenbefliegung im August 2024. Die Baumhöhen wurden in der Software CloudCompare eingefärbt. Nur die Kiefern und Birken zeigten ein deutliches Wachstum in der 2. Wachstumsphase.
    Grafik: Sarah Nettemann